Tipps zur Vertreibung und Bekämpfung von Mücken
Der Sommer ist da und wenn wer wie hier in Weßling einen See vor der Tür hat, der hat auch leider mit Mücken zu kämpfen. Gerade wenn sich wie in diesem Jahr sonnige Temperaturen und Regen abwechseln, haben die kleinen Plagegeister ideale Bedingungen, um sich zu vermehren. Dennoch sieht die Gemeinde Weßling von einer großflächigen Bekämpfung der Mücken ab.
Möglich wäre die Reduzierung der Schnakenplage mit Hilfe des Bakteriums Bacillus thuringiensis israelensis, kurz BTI genannt, welches großflächig versprüht werden müsste. Der Einsatz dieses Mittels ist aber sehr umstritten, da durch BTI auch andere nicht stechende Mücken wie Zuckmücken getötet werden.
Aus diesem Grund verzichtet die Gemeinde Weßling auf den Einsatz solcher Stoffe. Denn die Zuckmücken bilden die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Fische, Amphibien und Vögel. Darüber hinaus wird beim Einsatz von BTI auch die für die Nahrungskette bedeutsame Grünalge zerstört. Die Gemeinde weist diesbezüglich ausdrücklich auf die Ausführungen des Bund Naturschutz unter https://traunstein.bund-naturschutz.de/brennpunkte/bti.html hin.
„Gerade in der heutigen Zeit, in der das Artensterben bei Insekten ein großes Thema ist, kann ein Einsatz mit BTI nicht die Lösung sein“, so Bürgermeister Michael Sturm.
Außerdem sind die Kosten für den Einsatz von BTI enorm. Hinzu kommen laufende Ausgaben für ein regelmäßiges „Stechmückenmonitoring“, das den Erfolg der Maßnahme dokumentiert. Ein weiteres Argument ist, dass bei einem Einsatz mit BTI sämtliche betroffene Grundstückseigentümer mit dem Versprühen des Insektenbekämpfungsmittels einverstanden sein müssten, was in der Praxis schwierig werden dürfte.
Damit aber dennoch möglichst wenig Mücken in Haus und Garten gelangen und der Sommer dennoch in Weßling in vollen Zügen genossen werden kann, gibt die Gemeinde Weßling den Bürgerinnen und Bürgern folgende Tipps an die Hand:
- Brutgelegenheiten vermindern, das heißt Regentonnen abdecken, gefüllte Gießkannen oder Blumentöpfe ausleeren, denn Stechmücken legen ihre Eier in stehenden Gewässern ab.
- Insektenschutzgitter am Fensterrahmen und gegebenenfalls auch an der Tür befestigen.
- Natürliche Abwehr schaffen, das heißt Nistkästen für Vögel sowie Fledermauskästen aufhängen, denn für sie sind Mückenlarven eine willkommene Futterquelle. Eine einzige Zwergfledermaus kann pro Nacht 1000 bis 2000 Mücken vertilgen, eine Wasserfledermaus schafft im Sommer sogar über 60.000. Wer einen Gartenteich hat, kann sich der Hilfe von Fischen und Fröschen bei der Bekämpfung der Blutsauger sicher sein.
- Bestimmte Blumen und Bäume zur Abwehr der Plagegeister pflanzen, wie die Duftpelargonie, Tomaten, Katzenminze, Lavendel oder einen Walnussbaum, der durch seine ätherischen Öle die Mücken auf Abstand hält.
- Die Haut bedecken und am besten nur helle Kleidung tragen, denn manche Mücken werden von Dunkelblau und Schwarz angezogen.
- Wer es gar nicht aushält, kann selbst Insektenschutzmittel auf die Haut auftragen.
Die Gemeinde Weßling bittet um Verständnis, dass aus den oben genannten Gründen von einer großflächigen Mückenbekämpfung abgesehen wird und wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern trotz der kleinen Plagegeister einen schönen und möglichst stichfreien Sommer.