100 Tage Bürgermeister - Zeit für eine erste Bilanz

Seit nunmehr 100 Tagen sind Weßlings neuer Bürgermeister Michael Sturm und der neue Gemeinderat im Amt. Zeit um eine erste Bilanz zu ziehen:

21 Sitzungen des Gemeinderats und der Ausschüsse hat Michael Sturm während der ersten 100 Tage als Bürgermeister bereits geleitet und zahlreiche Gespräche mit Bürgern und Mitarbeitern geführt. Etliche Termine wahrgenommen, um das Weßlinger Gewerbe näher kennenzulernen und an mehreren Verbandssitzungen teilgenommen. Er hat alle Weßlinger Kindertagesstätten besucht und Gespräche in der Verwaltung geführt, um sich einen Überblick zu verschaffen.

„Zu Beginn war es mir wichtig , bei vielen Aktionen und Besprechungen dabei zu sein, um mich bestmöglichst einzuarbeiten. Aber nicht nur ich, sondern auch der Gemeinderat hat in den letzten 100 Tagen viel Zeit investiert, um Themen und Lösungen auf den Weg zu bringen. In Spitzenzeiten hatten wir 4-5 Sitzungen in der Woche und haben sogar in den Ferien getagt. Diese Sitzungen haben  auch zusätzliche Abendtermine für die Verwaltung bedeutet. Das ist normalerweise nicht üblich und ich weiß diesen Einsatz aller Beteiligten sehr zu schätzen“, berichtet Michael Sturm.  

Auch Weßlings 2. Bürgermeister Sebastian Grünwald sowie die 3. Bürgermeisterin Petra Slawisch, die beide neu im Amt sind, sind sehr engagiert, nehmen ebenfalls viele Termine war und treffen sich jede Woche einmal zur Bürgermeisterbesprechung. Bei diesen Treffen werden wichtige Themen gemeinsam besprochen und die weitere Vorgehensweise definiert. „Ich bin dankbar dafür, sie an meiner Seite zu wissen, denn sie nehmen mir nicht nur den ein oder anderen Termin ab, sondern stehen mir in vielen Dingen mit Rat und Tat zur Seite“, erklärt Michael Sturm.

Vor allem der Haushalt habe in den ersten 100 Tagen einige Zeit in Anspruch genommen. „Viele Sitzungen haben sich um den Etat gedreht, einige Informationsveranstaltungen haben hierzu stattgefunden. Denn mir war es wichtig, auch die neuen Gemeinderäte vollumfänglich zu informieren und möglichst schnell auf den gleichen Kenntnisstand zu bringen, wie die sogenannten „alten Hasen“. Nur wer die Hintergründe versteht, kann auch objektive und vernünftige Entscheidungen treffen“, argumentiert Sturm. 

So ist es auch nicht verwunderlich, dass Michael Sturm sagt, Langeweile gebe es bei ihm sehr selten. Das Amt sei eine große Herausforderung und die Aufgaben seien sehr vielseitig. Von Routine könne gar keine Rede sein. „Natürlich waren die ersten 100 Tage sehr arbeitsintensiv, aber ich bin jemand, der Dinge schnell in Angriff nehmen und umsetzen will. Genau das kann man als Bürgermeister tun, obwohl es manchmal Verwaltungsthemen gibt, an die ich mich noch gewöhnen muss“, berichtet der Rathauschef. Aber da er bereits 18 Jahre zuvor als Gemeinderat und davon 6 Jahre als 2. Bürgermeister tätig gewesen sei, habe er gewusst, worauf er sich einlasse.

Ein großes Projekt konnte Michael Sturm gemeinsam mit dem Weßlinger Gemeinderat bereits weiter vorantreiben. Den Schulhausneubau der Grundschule Weßling. In zahlreichen Informationsveranstaltungen und Gesprächsrunden konnte er die Gemeinderatsmitglieder davon überzeugen, wie wichtig der Neubau ist, so dass die Planungen hierfür jetzt auf den Weg gebracht und umgesetzt werden können.

Darüber hinaus hat Sturm in seiner bisher kurzen Amtsperiode schon einiges bewegt. „Zunächst  habe ich mir einen intensiven ersten Überblick verschafft und viel hinterfragt. Daraufhin wurden einige sinnvolle Veränderungen in der Verwaltung vorgenommen, um Abläufe zu optimieren und Verantwortungen klar zu regeln. Viele Dinge und Verbesserungen konnten letztlich schnell und positiv umgesetzt werden, wofür ich meinem Rathausteam sehr dankbar bin!“

„Mir war es vor allem wichtig, eine gewisse Transparenz in der Verwaltung und den Abläufen zu haben und für einen größeren Informationsfluss zu sorgen. Die Verwaltung macht oft Dinge, die von der Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen werden. Außerdem sollte die Verwaltung noch bürgerfreundlicher, noch näher am Bürger sein. Deshalb ist es mir zum Beispiel ein großes Anliegen, Anfragen zeitnah zu beantworten.“ Das Rathaus wurde im Inneren aufgehübscht und umgebaut.  „Ich mag klare Strukturen. Wer organisiert und übersichtlich arbeiten will, muss auch ein angenehmes und ordentliches Umfeld haben.“

Zudem hat der Gemeinderat neue Ausschüsse eingeführt, um die Gemeinderätinnen und -räte noch mehr an allen wichtigen Entscheidungen teilhaben zu lassen. „Da ich früher selbst im Gemeinderat war, weiß ich genau wie es ist, wenn Entscheidungen ohne den Gemeinderat gefällt werden. Ich spreche daher viele Sachen nicht nur mit meiner Fraktion, sondern dem ganzen Gemeinderat ab, versuche ihm so viele Informationen wie möglich zukommen zu lassen. Denn nur zusammen sind wir stark und können Dinge erreichen. Ich bin sehr froh mit so einem tollen Team gemeinsam etwas in Weßling voranbringen zu können“, so der Rathauschef.

Insgesamt legt Weßlings 1. Bürgermeister in allen Bereichen ein beachtliches Tempo vor. Ein neuer Waldkindergarten in Grünsink entsteht gerade und wird zum September eröffnet werden. Das Kinderhaus Regenbogen wird um eine zusätzliche altersgemischte Gruppe für über 2-jährige aufgestockt. Weitere Kinderbetreuungseinrichtungen sind bereits in Planung, denn das Thema Familienfreundlichkeit soll in der Gemeinde nicht nur durch den Schulhausneubau, sondern auch durch die Schaffung zusätzlicher Kinderbetreuungsplätze weiterhin vorangetrieben werden.

Im Bereich Mobilität und Verkehr hat Michael Sturm auch manches umgesetzt. So wurde die neue Fahrradstraße nach jahrelanger Planung endlich eröffnet. Sie verläuft vom Sportplatz aus über den Meilinger Weg und der Schulstraße bis zur Kreuzung an der Bahnhofstraße. „Es ist ein wichtiger Schritt, die Mobilität in unserer Gemeinde umweltfreundlicher zu gestalten“, erklärt Michael Sturm. Die Einführung einer weiteren Fahrradstraße von der Ettenhofener Straße über den Pfarrstadel bis zur Hauptstraße sei bereits in Arbeit, verspricht der Rathauschef. Außerdem wurde die Radunterführung nach Delling beschildert, da hier die Unfallgefahr nicht zu unterschätzen war. Ein Schulweghelferübergang wurde zudem ebenfalls beschildert, so dass künftig die Weßlinger Kinder noch sicherer den Weg zur Schule antreten können.

Als weiteren Punkt wurden etliche Schönheitsreparaturen und –arbeiten rund um den Weßlinger See sowie um den Bahnhof veranlasst. „Unser Bautechniker hat gemeinsam mit dem Bauhof hier ganze Arbeit geleistet“, berichtet Sturm stolz. Einige Wege wurden aufgekiest und mit Geländern versehen, Sitzgelegenheiten erneuert, Parkplätze für Wildparker unbefahrbar gemacht. Ein Abwasserrohr wurde versenkt und ein Mähboot im See eingesetzt, um für die Sonnenanbeter das Baden wieder angenehmer zu gestalten. Weitere Verbesserungen wie beispielsweise die Erneuerung des Treppenabgangs am Karpfenwinkel oder die Beschilderung zum See sind in Arbeit. „Außerdem sind wir dabei, öffentliche Toiletten am Bahnhof sowie beim Kiosk am See zu schaffen. Der Umweltausschuss hat sich bereits intensiv mit dieser Thematik auseinander gesetzt und die jeweiligen Beschlüsse hierfür gefasst, die Umsetzung wird in Kürze erfolgen“, versichert Sturm.

„Mir ist es ein großes Anliegen, das ortsansässige Gewerbe zu unterstützen. Gerade in Corona-Zeiten hat das Gewerbe sehr zu kämpfen. Daher sind wir dabei, Veranstaltungen zu organisieren, um  die Gewerbetreibenden an einen Tisch zu holen und einen gemeinsamen Austausch zu ermöglichen – mit entsprechendem Sicherheitsabstand versteht sich.“ Des Weiteren sei die Einführung der Veranstaltung „Kultinarik“ geplant, eine Mischung aus Kultur und Gastro-Erlebnis.

Wie man sieht, ist sehr viel passiert in den letzten 100 Tagen. Seine ersten 3 Monate im Amt beurteilt Sturm selbst folgendermaßen: „Ich bin gerne Bürgermeister und liebe meinen Job. Das Bürgermeisteramt ist abwechslungsreich und erfüllt mich. Ich habe mich gut eingearbeitet, auch wenn in den ersten 100 Tagen nicht immer alles reibungslos ablief. Ich denke aber, das ist ganz normal, wenn man Dinge vorantreiben will. Manchmal hatte und habe ich immer noch mit einigem Gegenwind zu kämpfen. Doch ich habe mit der Verwaltung und dem Gemeinderat ein starkes Team an meiner Seite mit dem ich in den letzten 100 Tagen bereits einiges realisieren konnte. Mit dieser Unterstützung blicke ich optimistisch in die Zukunft und bin mir sicher, dass wir gemeinsam noch vieles in Weßling bewegen werden.“