Das Glöcklein von Grünsink

  1. Ich hör ein Glöcklein klingen vom nahen Waldesrand.
    Dies Glöcklein und sein Klingen, es ist mir wohlbekannt.
    Es lauscht den hellen Tönen ein jeder Baum im Wald.
    Es lauschen still die Vöglein, weil's gar so lieblich schallt:
    Das Glöcklein von Grünsink.
     
  2. O kommt Ihr frommen Pilger, o kommt zum Kirchlein
    traut und grüßt Maria freudig, so ruft das Glöcklein laut.
    Ich folge seinem Mahnen und tret ins Kirchlein ein
    und viele andre folgen, wenn ruft aus grünem Hain:
    Das Glöcklein von Grünsink.
     
  3. Hör ich das Glöcklein klingen, weit durch den stillen Wald.
    Wie andachtsvolles Singen mir durch die Seele hallt.
    O läute liebes Glöcklein im hellen Morgenschein,
    des Himmels süssen Frieden in unser Herz hinein:
    Du Glöcklein von Grünsink.

Komponiert v. A. Burger; Text F. X. Wenger (1894)